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Nun brauchte man nur noch ein Team und so
kaufte FHI 51% des italienischen Rennstalls "Coloni", der seit 1987 recht
erfolglos in der Formel 1 fuhr. Enzo Coloni blieb dem Team als Vize-Chef
erhalten, behielt jedoch auch die Zügel in der Hand, wenngleich formal
Yoshio Takaoka Kopf der Mannschaft war. Als Chef-Ingenieur engagierte man
Paul Burgess vom Onyx-Rennstall und so fehlte nun nur noch ein Fahrer. Den
fand man in Bertrand Gachot, der ein Jahr später durch seine
Gefängnisstrafe die Tür für Michael Schumachers Formel-1-Einstieg öffnete.
Einen zweiten Wagen wollte das neue Subaru-Coloni-Team zunächst nicht an
den Start bringen. Das entsprechende Chassis war eine Weiterentwicklung
des im Jahr zuvor |
Carlo Chiti mit dem
Subaru-Formel-1-Motor (klicken zum Vergrößern) |
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eingesetzten Coloni C3
und wurde deshalb C3B genannt. Die Unterschiede bestanden in den beiden
"Schornsteinen" auf den Seitenkästen, welche die Airbox ersetzten. Der
schwere 12-Zylinder-Motor machte das Auto trotz des tieferen Schwerpunkts
sehr schlecht fahrbar. Daran konnten auch die Goodyear-Reifen nichts mehr
ändern, zu denen das Team 1990 zurückgekehrt war.
Das Abenteuer kann beginnen
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Bertrand Gachot im Coloni-Subaru (klicken zum Vergrößern) |
Bis zum ersten
Grand Prix in Phoenix (USA) gelang es dem Team nicht, den Wagen
zusammenzubauen. Erst am Vortag des Pre-Qualifyings gab es eine
kurze Testfahrt. Und so dauerte der erste scharfe Einsatz auch nur
einige Sekunden. Beim Rausbeschleunigen aus der Boxengasse versagte
der Kraftschluß zwischen Getriebe und Motor und Gachot mußte den
Wagen abstellen, ohne überhaupt eine Runde gefahren zu sein. So
konnte noch nichtmal die Vorqualifikation geschafft werden, bei der
sich die 39 Fahrer für die 30 Plätze der nächsten Runde
qualifizieren mußten, die dann über die 26 Startplazierungen
entschied. |
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Auch beim zweiten Rennen in Interlagos
schaffte es der Subaru nicht in die Hauptqualifikation. Die Zeit von
1:34.046 min reichte gerade mal für den 7. Platz des Pre-Qualifyings und
war fast 17 Sekunden schlechter als die Pole-Zeit. In der Folge gelang |
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es den Konstrukteuren, 21 kg Gewicht
abzuspecken, was jedoch nicht verhinderte, daß Gachot auch beim Grand Prix
von San Marino in Imola bereits am Freitag wieder nach Hause fahren
konnte. Immerhin lag die Zeit von 1:33.554 nur noch gut 10 Sekunden hinter
der Pole-Zeit, was zu einem 5. Platz im Pre-Qualifying reichte. Somit
schrammte man nur knapp an der Teilnahme am Qualifikationstraining vorbei.
Nach dem San-Marino-GP
kaufte Subaru auch noch die restlichen 49% des ehemaligen Teambesitzers
Coloni ab, dennoch nahm die desaströse Vorstellung der
italienisch-japanischen Combo ihren Lauf.
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Bertrand Gachot in Interlagos |
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Auch im Fürstentum keine Besserung
In Monaco machte eine kaputte Öldichtung die
Hoffnungen des Teams zunichte. Mit einer Zeit von 1:39.295 min war man so
weit wie nie zuvor von der Spitze entfernt. Ganze 18 Sekunden trennten den
Erstplazierten vom Vorletzten Bertrand Gachot. Diese schlechte Leistung
konnte nur noch vom Abflug in Kanada überboten werden. Auf Platz 7 des
Pre-Qualifyings liegend setzte Gachot den Subaru-Renner ins Kiesbett (Bild
ganz oben). Somit blieb auch keine Zeit mehr, den 14sekündigen Rückstand
auf die spätere Pole-Zeit zu verbessern. |
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Auch im Fürstentum Monaco hatte der Belgier kein Glück (klicken z.
Vergrößern) |
Das Trauerspiel von Coloni-Subaru zog
sich auch durch die folgenden Grand Prixs. In Mexico verhinderte
ein Ölleck eine bessere Zeit, im französischen Paul Ricard gab nach
der ersten Runde der Motor den Geist auf, wodurch Gachot gar keine
gewertete Zeit in den Asphalt brennen konnte. Der Große Preis von
England markierte den Schlußpunkt eines der erfolglosesten
Formel-1-Projekte. Mit einer Zeit von 1:19.230 min kam der belgische
Pilot auch beim letzten Auftritt von Subaru nicht über das
Freitags-Training hinaus. |
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Gesichtswahrender Rückzug
Völlig enttäuscht und
niedergeschlagen verkaufte Subaru das Team mitten in der Saison wieder an
den ehemaligen Besitzer Enzo Coloni. Dieser kehrte zu seinem alten
Motorenlieferanten Ford zurück und schaffte so bei den restlichen Rennen
mit dem nun gelb lackierten Boliden noch fünfmal den Sprung in die
Qualifikation, weiter ging es für den italienischen Rennstall aber nicht.
Ein Jahr später zog auch er sich aus der Formel 1 zurück. |
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Lotus-Ingenieur Peter
Colins analysierte in einem Interview das Scheitern des Subaru-Boxers.
Demnach sei der Schwerpunkt des Boxers zwar tief, allerdings müsse dafür
das Auto breiter gemacht werden, was für die Aerodynamik nicht dienlich
sei. Außerdem könne der Motor wegen des Auspuffs nicht so tief gelegt
werden, weshalb ein Stück des Boxer-Vorteils verflogen ist. Die beiden
Hauptgründe für das schlechte Abschneiden der Japaner dürften aber die fehlenden Leistung und
das zu hohe Gewicht gewesen sein. |
Gachots Abflug beim Großen Preis von
Kanada (klicken zum Vergrößern) |
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Fakten zum Coloni-Subaru C3B:
Sponsor: Subaru
Motor: 12-Zylinder-Boxer
Bohrung und Hub: 84mm x 52.6mm
Hubraum: 3498 cm3
Verdichtungsverhältnis: 11,5:1
Leistung (Schätzung): 567-600 PS
(zum Vergleich Honda V10: 690 PS)
max. Drehzahl: 13.000 U/min
Gewicht des Motors: 159 kg
Gewicht Chassis gesamt: 500 kg
Benzin: Agip
Zündkerzen: Champion
Getriebe: Subaru 6-Gang
Kupplung: AP
Aufhängung: doppelter Querlenker
Reifen: Good Year
Bremsen: Brembo |
Der Subaru fuhr in Imola genauso
hinterher wie auf allen anderen Strecken (klicken zum Vergrößern) |
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Rennergebnisse:
USA - Phoenix
- keine gezeitete Runde -
Brazil - Interlagos
7. Platz in der Vorqualifikation (1:34.046 min; Pole-Zeit 1:17.277 min)
San Marino - Imola
5. Platz in der Vorqualifikation (1:33.554 min; Pole-Zeit 1:23.22 min)
Monaco - Monte Carlo
8. Platz in der Vorqualifikation (1:39.295 min; Pole-Zeit 1:21.314 min)
Kanada - Montreal
7. Platz in der Vorqualifikation (1:44.185 min; Pole-Zeit 1:20.399 min)
Mexiko - Mexiko Stadt
7. Platz in der Vorqualifikation (1:28.805 min; Pole-Zeit 1:17.227 min)
Frankreich - Paul Ricard
8. Platz in der Vorqualifikation (14:02.465 min; Pole-Zeit 1:4.402 min)
Großbritannien - Silverstone
8. Platz in der Vorqualifikation (1:19.230 min; Pole-Zeit 1:07.423 min)
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